Das älteste Gebäude des Hofs ist das mit einer Inschrift auf das Jahr 1599 datierte Wohnstallhaus. Daran schließt die Torfahrt an, neben der mit einer deutlich sichtbaren Baufuge ein Renaissance-Sitznischenportal angefügt wurde. Diese Anordnung erscheint unlogisch, da die Pforte im Regelfall an das Wohnhaus anschließt. Bei genauerer Betrachtung wird auf der Rückseite der Torfahrt zum Haus hin der Ansatz eines Segmentbogens sichtbar, dessen Gegenseite sich in der heutigen Stubenwand befindet. Hier stand also vor dem Bau des heutigen Hauses ein Portal. Das Wohnstallhaus ist zweigeschossig und besitzt ein Erdgeschoss in Massivbauweise. Das Obergeschoss ist in Fachwerkbauweise errichtet, der Dachstuhl als Kehlbalkendach ausgeführt.
Das ehemalige Strohdach wurde in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts durch eine Ziegeldeckung ersetzt. Das Obergeschoss ist durch zwei innere Querwände in drei Zonen gegliedert. Die zwei Traufseiten und der Straßengiebel sind als Schaufassaden ausgeführt. Das Fachwerk des hofseitigen Giebels ist schlicht und wurde auf das konstruktiv Notwendige beschränkt.
Die Anordnung der Stube als Holzstube im Obergeschoss ist im 16. und 17. Jahrhundert in Mittelthüringen weit verbreitet. Oft wurden die Holzstuben auf Hochkellern errichtet, die vom Erdgeschoss erschlossen sind. Östlich der Saale liegen die Stuben meist im Erdgeschoss und sind als Holzstuben in eine Umgebindekonstruktionen eingefügt. Das „Platanenhaus“ in Jena besitzt ebenfalls eine umgebindeartige Konstruktion und ist somit neben dem Hohlstedter Haus ein weiterer Exot, die Umgebinde westlich der Saale betreffend. Mit seinem Schaugiebel steht das Haus direkt an der ehemaligen Chausseestraße von Weimar nach Jena, der Zugang erfolgt traufseitig vom Hof aus. Aus den wesentlichen Grundbedürfnissen des Wohnens (Kochen, Essen und Schlafen) sind die Räume des Hauses abgeleitet: Stube, Küche und Kammer.